Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Vielen Dank für die Rückmeldung!
Ja, da ist wohl eine Regel ausgedacht worden, die erst beim zweiten Lesen ihre Schwächen offenbart, und deren Probleme wohl von denjenigen, von denen sie stammt, nicht vorhergesehen wurden und/oder die auf falschen Prämissen beruht.
Eine Vertreterin der "Aufsichtsbehörde für neue Krankheiten" erklärte beispielsweise heute, daß sie vom Tourismusministerium die Information bekommen habe, daß der durchschnittliche Tourist sich nur eine Woche lang in Tunesien aufhalte...
Die Hotelvereinigung Tunesiens findet für die neuen Regelungen klare Worte (siehe Meldung hier im Forum).
Ja, da ist wohl eine Regel ausgedacht worden, die erst beim zweiten Lesen ihre Schwächen offenbart, und deren Probleme wohl von denjenigen, von denen sie stammt, nicht vorhergesehen wurden und/oder die auf falschen Prämissen beruht.
Eine Vertreterin der "Aufsichtsbehörde für neue Krankheiten" erklärte beispielsweise heute, daß sie vom Tourismusministerium die Information bekommen habe, daß der durchschnittliche Tourist sich nur eine Woche lang in Tunesien aufhalte...
Die Hotelvereinigung Tunesiens findet für die neuen Regelungen klare Worte (siehe Meldung hier im Forum).
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Der tunesische Regierungschef Fakhfakh wandte sich in einem Interview gegen die Kritik des Hotelverbandes und sagte, daß Kritik nicht fundiert, sondern die Maßnahmen vielmehr richtig seien und die notwendige Erholung der Wirtschaft begünstigen.
Er, der auch selbst einmal Tourismusminister gewesen ist, sagte weiterhin, und man verzeihe es mir, wenn ich dies in fett schreibe, um es hervorzuheben und nicht zu vergessen: Die Regierung weiß, was sie tut!.
Er, der auch selbst einmal Tourismusminister gewesen ist, sagte weiterhin, und man verzeihe es mir, wenn ich dies in fett schreibe, um es hervorzuheben und nicht zu vergessen: Die Regierung weiß, was sie tut!.
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
https://www.tunisienumerique.com/tunisi ... s-limites/
Dort gibt es interessante Artikel, die auch Neuinfektionen trotz PCR-Tests, bei Einreisen nach Tunesien bestätigen.
Dort gibt es interessante Artikel, die auch Neuinfektionen trotz PCR-Tests, bei Einreisen nach Tunesien bestätigen.
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Ja, es handelt sich hier um Tunesier, die vom tunesischen Staat aus anderen Ländern zurückgeflogen wurden. Diese mußten einen PCR-Test vorweisen, bevor sie ins Flugzeug durften. Und obwohl der PCR negativ war, wurden sie in Tunesien bei einem erneuten Test als positiv erkannt.
Das liegt an zwei Gründen: Zum einen ist der PCR-Test* nicht so verläßlich, daß er in 100% der Fällen eine Infektion anzeigt und zum anderen kann eine Person sich erst, nachdem sie den Test abgelegt hat -das kann im Extremfall eine Minute später sein- angesteckt haben.
So oder so, es ist falsch, sich auf den Test zu verlassen, weil es eben diese beiden Problemstellen gibt.
Der in dem Artikel zitierte Leiter des Gesundheitsamtes(?) in Sousse hat deshalb die Regierung aufgefordert, diesen Umstand zu bedenken und eine andere Regelung für die Einreise von Tunesiern und Touristen zu finden.
Das Problem bei der ganzen Sache ist, und das gilt immer, hat also nichts mit Tunesien zu tun, daß es keinen garantiert verläßlichen Test gibt, der garantiert immer richtig liegt, also weder falsch-positiv, noch falsch-negativ anzeigen könnte. Die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Erkennung steigt allerdings mit der Anzahl der Tests, es müßten also mehrere, empfohlen werden wohl mindestens 3, gemacht werden.
Siehe zu dieser Problematik auch diesen guten Artikel im Ärzteblatt:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/21437 ... rpretieren
PCR-Tests sind kein "Schlangenöl", denn sie sind hilfreich und zeigen meist ein korrektes Ergebnis an - doch sich darauf zu verlassen, dafür sind sie eben nicht "garantiert genau" genug, zumal sich zu allem Überfluß auch noch die PCR-Tests* verschiedener Hersteller in Bezug auf die Erkennungsgenauigkeit unterscheiden.
Doch selbst, wenn es den perfekten Test gäbe, kann er immer noch nicht garantieren, daß jemand, der getestet wurde, sich nicht in der Minute danach irgendwo neu anstecken könnte. Es sei denn, derjenige würde sofort nach dem Test in eine Quarantäne gesteckt und dann in einem Quarantäneflugzeug nach Tunesien (oder wohin auch immer) geflogen, um alle potentiellen Ansteckungsgelegenheiten auszuschließen.
Als Fazit ergibt sich also, daß keine praktikable Herangehensweise, jedenfalls nicht in der Touristik, das Bestehen einer Infektion ausschließen kann. Das sollte eigentlich jedem, der sich mit dem Thema beschäftigt, auch bewußt sein, und man sollte deshalb Regeln erstellen, die einerseits die möglichst größte Wahrscheinlichkeit abdecken können, aber gleichzeitig auch die möglichst geringste Behinderung für eine Person darstellen.
Doch was immer man tut, es wird stets ein Rest-Risiko bleiben, auf das man deshalb auch vorbereitet sein sollte.
Leider wird der Bevökerung in den meisten Ländern dies nicht eindeutig kommuniziert, und so kann es passieren, daß Bürger und Politiker einfach falsche Erwartungen haben.
Wie in vielen Lebensbereichen, wird man hier zur praktikablen Handhabung, jedenfalls für eine noch nicht absehbare Zeit, ein gewisses "Lebensrisiko" eingehen müssen, das in den allermeisten Fällen positiv, in einigen wenigen aber auch negativ, ausgehen wird.
Die Alternative besteht für Staaten darin, die Grenzen geschlossen zu halten - und für Touristen darin, keine Reise zu unternehmen, denn selbst Immunisierungen und Impfungen würden nur das Risiko verkleinern, doch niemals ganz ausschließen können.
* PCR = Polymerase Chain Reaction, auf deutsch: Polymerase-Kettenreaktion, ist eine Methode, DNA labortechnisch (in vitro) zu vervielfältigen
Das liegt an zwei Gründen: Zum einen ist der PCR-Test* nicht so verläßlich, daß er in 100% der Fällen eine Infektion anzeigt und zum anderen kann eine Person sich erst, nachdem sie den Test abgelegt hat -das kann im Extremfall eine Minute später sein- angesteckt haben.
So oder so, es ist falsch, sich auf den Test zu verlassen, weil es eben diese beiden Problemstellen gibt.
Der in dem Artikel zitierte Leiter des Gesundheitsamtes(?) in Sousse hat deshalb die Regierung aufgefordert, diesen Umstand zu bedenken und eine andere Regelung für die Einreise von Tunesiern und Touristen zu finden.
Das Problem bei der ganzen Sache ist, und das gilt immer, hat also nichts mit Tunesien zu tun, daß es keinen garantiert verläßlichen Test gibt, der garantiert immer richtig liegt, also weder falsch-positiv, noch falsch-negativ anzeigen könnte. Die Wahrscheinlichkeit einer korrekten Erkennung steigt allerdings mit der Anzahl der Tests, es müßten also mehrere, empfohlen werden wohl mindestens 3, gemacht werden.
Siehe zu dieser Problematik auch diesen guten Artikel im Ärzteblatt:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/21437 ... rpretieren
PCR-Tests sind kein "Schlangenöl", denn sie sind hilfreich und zeigen meist ein korrektes Ergebnis an - doch sich darauf zu verlassen, dafür sind sie eben nicht "garantiert genau" genug, zumal sich zu allem Überfluß auch noch die PCR-Tests* verschiedener Hersteller in Bezug auf die Erkennungsgenauigkeit unterscheiden.
Doch selbst, wenn es den perfekten Test gäbe, kann er immer noch nicht garantieren, daß jemand, der getestet wurde, sich nicht in der Minute danach irgendwo neu anstecken könnte. Es sei denn, derjenige würde sofort nach dem Test in eine Quarantäne gesteckt und dann in einem Quarantäneflugzeug nach Tunesien (oder wohin auch immer) geflogen, um alle potentiellen Ansteckungsgelegenheiten auszuschließen.
Als Fazit ergibt sich also, daß keine praktikable Herangehensweise, jedenfalls nicht in der Touristik, das Bestehen einer Infektion ausschließen kann. Das sollte eigentlich jedem, der sich mit dem Thema beschäftigt, auch bewußt sein, und man sollte deshalb Regeln erstellen, die einerseits die möglichst größte Wahrscheinlichkeit abdecken können, aber gleichzeitig auch die möglichst geringste Behinderung für eine Person darstellen.
Doch was immer man tut, es wird stets ein Rest-Risiko bleiben, auf das man deshalb auch vorbereitet sein sollte.
Leider wird der Bevökerung in den meisten Ländern dies nicht eindeutig kommuniziert, und so kann es passieren, daß Bürger und Politiker einfach falsche Erwartungen haben.
Wie in vielen Lebensbereichen, wird man hier zur praktikablen Handhabung, jedenfalls für eine noch nicht absehbare Zeit, ein gewisses "Lebensrisiko" eingehen müssen, das in den allermeisten Fällen positiv, in einigen wenigen aber auch negativ, ausgehen wird.
Die Alternative besteht für Staaten darin, die Grenzen geschlossen zu halten - und für Touristen darin, keine Reise zu unternehmen, denn selbst Immunisierungen und Impfungen würden nur das Risiko verkleinern, doch niemals ganz ausschließen können.
* PCR = Polymerase Chain Reaction, auf deutsch: Polymerase-Kettenreaktion, ist eine Methode, DNA labortechnisch (in vitro) zu vervielfältigen
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Ich stimme Dir vollkommen zu und deshalb kann man sich das Geld auch für einen privaten PCR-Test sparen, da er keine 100%ige Sicherheit bietet. Dies sollte die Regierung für die Einreise von Touristen berücksichtigen, wenn sie d. J. noch Urlauber in Tunesien begrüßen wollen!!! Denn m. E. hat momentan Tunesien noch gute Chancen (keine Reisewarnung mehr) wenigstens etwas Geld mit Tourismus für die leeren Staatskassen zu verdienen. Bleibt es jedoch bei den beschlossenen Maßnahmen mit PCR-Tests werden keine Touristen kommen.
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Morgen soll eine Entscheidung fallen wie die Einreisenmaßnahmen geändert werden sollen, auch im Hinblick auf Individualtouristen.
https://www.tunesienexplorer.de/2020/06 ... juni-2020/
https://www.tunesienexplorer.de/2020/06 ... juni-2020/
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Nun, es muß irgendetwas getan werden, denn die Regierung geriet unter Druck, speziell, weil sie zurückkehrende Tunesier anders behandeln will, als Touristen - und das, nachdem sie gerade erst die Konsulargebühren für Tunesier im Ausland erheblich erhöht hatte, weil nun Konsulargebühren von tunesischen Dinar zum Kurs 1:1 in Dollar oder Euro umgerechnet werden.
Da haben viele Tunesier gedroht, etwas zu unternehmen (einige haben bereits demonstriert), namentlich, in diesem Jahr ihren Urlaub nicht in Tunesien zu verbringen. Es geht hier um mindestens 300.000 Personen, die im Sommer in Tunesien als Heimaturlauber erwartet werden - und bei dieser Menge wäre auch eine Selbst-Quarantäne nicht mehr zu überwachen und würde aus praktischen Gründen scheitern, wie am Samstag schon der Gesundheitsminister betont hatte.
Zudem haben sich Reiseveranstalter und Akteure aus der tunesischen Touristik beschwert, die ein Ausfallen der Urlaubssaison befürchten, zumal es auch unsicher, ob und wann die Algerienurlauber in diesem Jahr nach Tunesien kommen.
In Anbetracht der tunesischen Finanzen, und da geht es nicht nur um die staatlichen, sondern auch um die nach regulären Maßstäben oft bankrotten tunesischen Hotels oder Veranstalter, die durch jede Menge Kredite am Leben gehalten werden, wäre ein Ausfall der Touristensaison oder das Fernbleiben tunesischer Heimaturlauber ein erhebliches Problem - und noch mehr, wenn gar beides zusammen eintreten würde.
Und obwohl es eine gute Anzahl Tunesier (und auch Politiker) gibt, die Sätze wie "wir brauchen keine Touristen" und "sollen die Tunesier, die ins Ausland gegangen sind, dort bleiben" verlautbaren, stellen sie, jedenfalls derzeit, nicht die Mehrheit der tunesischen Meinung dar - und insbesondere nicht die Mehrheit der kommerziellen Akteure.
Da haben viele Tunesier gedroht, etwas zu unternehmen (einige haben bereits demonstriert), namentlich, in diesem Jahr ihren Urlaub nicht in Tunesien zu verbringen. Es geht hier um mindestens 300.000 Personen, die im Sommer in Tunesien als Heimaturlauber erwartet werden - und bei dieser Menge wäre auch eine Selbst-Quarantäne nicht mehr zu überwachen und würde aus praktischen Gründen scheitern, wie am Samstag schon der Gesundheitsminister betont hatte.
Zudem haben sich Reiseveranstalter und Akteure aus der tunesischen Touristik beschwert, die ein Ausfallen der Urlaubssaison befürchten, zumal es auch unsicher, ob und wann die Algerienurlauber in diesem Jahr nach Tunesien kommen.
In Anbetracht der tunesischen Finanzen, und da geht es nicht nur um die staatlichen, sondern auch um die nach regulären Maßstäben oft bankrotten tunesischen Hotels oder Veranstalter, die durch jede Menge Kredite am Leben gehalten werden, wäre ein Ausfall der Touristensaison oder das Fernbleiben tunesischer Heimaturlauber ein erhebliches Problem - und noch mehr, wenn gar beides zusammen eintreten würde.
Und obwohl es eine gute Anzahl Tunesier (und auch Politiker) gibt, die Sätze wie "wir brauchen keine Touristen" und "sollen die Tunesier, die ins Ausland gegangen sind, dort bleiben" verlautbaren, stellen sie, jedenfalls derzeit, nicht die Mehrheit der tunesischen Meinung dar - und insbesondere nicht die Mehrheit der kommerziellen Akteure.
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Tunesien gilt nicht mehr als Risikogebiet, aber es besteht trotzdem noch eine Reisewarnung. So verstehe ich das laut auswärtigen Amt. Ist das Richtig so? Ich bin gespannt wie Tunesien die Einreisebestimmungen ändern wird. Ich hoffe Heute erfährt man was.
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
Heute ging es nur um Tunesier, die einen Heimaturlaub machen wollen - für die sollen, je nach Abreiseland, demnächst unterschiedliche Prozeduren gelten, doch welche das sind, das wurde bislang nicht klar zum Ausdruck gebracht.
Re: Regeln für Einreise von Touristen ab 27.06.2020
(überholt durch neue Informationen weiter unten).