Dies ist ein Nachdruck meines Reiseberichtes aus dem Dezember 2018, der im alten Forum veröffentlicht worden war:
Dieser Reisebericht umfaßt einen Zeitraum, der genau dem des Jahres 2016 entspricht, nämlich Ende November bis Anfang Dezember.
Vorweg gesagt: In Tunesien hat sich in diesen 2 Jahren nicht viel geändert und darum verweise ich ausdrücklich auf den damaligen Reisebericht hier im Forum. Alles, was dort geschrieben wurde, gilt auch heute noch, es sei denn daß ich im Folgenden etwas anderes schreibe...
Flughafen Monastir
Anders als vor 2 Jahren ging die Reise diesmal über den Flughafen Monastir. Enfidha scheint nur noch für spezielle Fluggesellschaften oder Flüge eine Rolle zu spielen - denn wann immer ich mich in Sichtweite des Flughafens aufhielt, habe ich keine Starts oder Landungen dort bemerkt.
Auf dem Flughafen Monastir geht noch alles zu, wie früher, also ganz früher, vor 10 und mehr Jahren. Banken, Souvenirshops, Cafes, alles wie es immer schon war, und das schließt auch die Baustruktur, und überwiegend auch das Mobiliar des Flughafens, mit ein. Wer dort selbst nach 10 Jahren Abwesenheit von Tunesien wieder landen würde, der würde keine Änderungen bemerken.
Die Anbindung sowohl nach Monastir als auch nach Sousse ist ebenfalls unverändert - auf der Straße vor dem Flughafen, nur 200m Fußweg entfernt, halten Sammeltaxis und Linienbusse, sowie die S-Bahn in beide Richtungen. Die Taxis stehen vor den Eingangstüren und die Touristenbusse neben dem Eingang, ganz so, wie es immer schon war.
Als Individualreisender kommt man jedenfalls, ganz anders als in Enfidha, zu jeder Tag- und Nachtzeit vom Flughafen aus sowohl nach Monastir, als auch nach Sousse, und das für einen Fahrpreis von weniger als 1 Euro. Wer dagegen ein Hotel in Monastir-Skanes OHNE Hoteltransfer gebucht hat, der kann womöglich gleich hinüberlaufen, denn sämtliche Hotels befinden sich in der Sichtweite des Flughafens. Das nächste Hotel liegt nur 400 Meter entfernt, doch es gibt auch welche, die 7km entfernt liegen...
Tourismus in Sousse/Monastir/Port El Kantaoui
Auch hier gab es gegenüber vor 2 Jahren keine Änderung. Es waren kaum Touristen auf den Straßen unterwegs, am Strand bei um die 20 Grad und zum Teil kräftigem Wind noch weniger.
Daß Tunesien im Jahre 2018 wesentlich mehr Touristen hatte, als in den Vorjahren, darf mit Fug und Recht bezweifelt werden und ist wohl einer kreativen Zählung geschuldet - und diese Einschätzung wurde auch von von der Mehrheit der Tunesier, die ich danach gefragt hatte, geteilt. Wenn es deutlich mehr Touristen gab, dann waren die nur im Sommer bzw. im Herbst da. Jetzt jedenfalls waren sie es nicht - und im direkten Vergleich zu zwei Jahren zuvor hatten diesmal sogar noch mehr Geschäfte geschlossen, als damals.
Die meisten der Touristen, die mir während meines Aufenthaltes begegneten, waren allerdings Deutsche, nur wenige Franzosen, kaum Engländer, Skandinavier oder Holländer. Sehr wenige Libyer und eine mäßige Zahl von Algerieren - insgesamt also so, wie es auch 2016 schon gewesen war.
Was gegenüber früher zugenommen hat, ist der "Langzeit-Urlaub", auch "Überwintern" genannt, also ein Daueraufenthalt von bis zu 6 Monaten, meist in der Zeit November-April. Früher wurde das vorwiegend auf Djerba angeboten, nun aber gibt es einen durchaus nennenswerte Anteil von deutschen Langzeit-(Rentner-)Urlaubern auch in der klimatisch etwas schlechter gestellten Region von Sousse/Monastir.
Kein Wunder, bei den angeboteten Preisen, denn da kann der in Deutschland während der 6 Winter/Frühjahrsmonate ersparte Strom- und Heizungsanteil alleine manchmal schon den gesamten Urlaub finanzieren, und das, wohlgemerkt, in einem Hotel!
Was die Hotels betrifft, so sind noch immer (oder zumindest für den Winter) diverse Hotels geschlossen bzw. als "Ruine" sichtbar, dies betrifft besonders Sousse und Monastir-Skanes.
Reisebericht Tunesien 2018
Re: Reisebericht Tunesien 2018
Preise und Waren in Tunesien
Die tunesische Währung hat in den letzten 2 Jahren gegenüber dem Euro mehr an Wert verloren (über 30%), als die Waren dort teurer geworden sind (etwa 15%), unter dem Strich ist der Urlaub im Jahre 2018 also noch preisgünstiger, als er es 2016 schon war.
Und das sieht konkret dann zum Beispiel so aus:
1 Liter Benzin = 2 Dinar = 60 Cent
Leihwagen, Kompaktklasse, 1 Woche = 420 Dinar = 125 Euro = 18 Euro/Tag
Fahrt im Sammeltaxi (Stadtzone) = 700 Millimes = 21 Cent
1 Minute Telefongespräch nach Deutschland = 250-550 Millimes = 7,5-16 Cent
55 GB (Gigabyte) mobiles Datenvolumen (3G, 4G) = 50 Dinar = 15 Euro
1kg Tomaten = 1 Dinar = 30 Cent
1kg Kartofeln = 1 Dinar = 30 Cent
1l Olivenöl mild = 11 Dinar = 3,25 Euro (und je nach Qualität auch bis zum Mehrfachen dieses Preises)
1,5l Flasche Coca-Cola/Fanta = 2 Dinar = 60 Cent
1 Sonnenbrille = 5-10 Dinar = 1,50-3,00 Euro
Zigaretten liegen zwischen etwa 44 Cent (tunesische Sorte, Packung 20 Stück) bis um die 2 Euro für internationale Marken
Daneben darf man aber auch Waren nicht verschweigen, die etwa genauso teuer sind, wie in Deutschland, z.B.:
1kg holländische Paprika = 5 Dinar = 1,50 Euro
1 Dose tunesischer Thunfisch, gute Qualität = 6 Dinar = 1,77 Euro
einige Gemüse- und Obstsorten, z.B. Bananen = 4,500 Dinar = 1,32 Euro
200 Gramm Butter = 3,250 Dinar = ca. 0,95 Euro
Oder auch VIEL teurer, z.B.:alle frische und verpackte (importierten Schweine)Wurst- und Käsewaren
1 Glas Nutella, 750g = 36 Dinar = 10,50 Euro (!!!) deshalb: mein Tip für ein Geschenk aus Deutschland
Bei Elektronikartikeln (Mobiltelephon, LCD-Fernseher, Laptop-Computer, Drucker) sieht es so aus, daß manche billiger, manche gleich teuer, manche teurer sind, als in Deutschland.
An dieser Stelle einen aktuellen Tip, wo man im Raum Sousse Elektronik-Kleinteile (Kabel, Batterien, etc.) erhalten könnte, die man in anderen Geschäften vergeblich sucht: das Geschäft heißt ALIGUI (wenn ich die Schreibung richtig in Erinnerung habe) und befindet sich in Hammam-Sousse Mitte unterhalb des großen Kreisverkehres, an dem auch die Louage-Umsteigestation ist. Dort erhält man so ziemlich alles, was man benötigen könnte und bei dem Verkäufer in anderen Geschäften den Kopf schütteln. Es gelang mir dort auf Anhieb nicht nur ein VGA-Kabel zu finden, sondern auch ein Mauspad und sogar eine CR2032 Batterie - wofür ich vorher in Sousse stundenlang ohne Ergebnis herumgelaufen war.
Kleidungsstücke und Schuhe (Stoff, Kunstleder, Leder) sind gegenwärtig sehr günstig in Tunesien - wenn man darauf achtet, daß man nicht die typische (billige) "Flohmarktware" aus Indien, Türkei und China bekommt, denn die kostet in Tunesien genauso viel, wie auf dem deutschen Flohmarkt auch...
Internet und Telefonieren
Eine tunesische SIM-Karte des Anbieters "Ooredoo" (früher Tunisiana) kostet 5 Dinar, also etwa 1,50 Euro - (ACHTUNG! wer 4G nutzen will, und noch eine alte SIM-Karte von Ooredoo hat, MUSS die zunächst in eine 4G-Version umtauschen!).
Ich habe diesmal als "Datenkarte" eine Prepaid-Karte des "ESS-Mobile"-Tarifs genommen, die hatte den Vorteil, daß sie auf Aufladungen 1000% (also das Zehnfache) Gesprächs-Bonus gibt, der 10 Tage lang gültig ist.
Nachdem ich die Karte für ein Datenvolumen von 55GB (=50 Dinar) aufgeladen hatte, verfügte ich dann fürs Telefonieren noch über ein Bonus-Guthaben in Höhe von sage und schreibe 550 Dinar - und trotz daß das Telefonieren mit diesem Tarif etwas teurer ist, als normalerweise, gelang es mir nur, etwa 170 Dinar davon abzutelefonieren, bevor die 10 Tage herum waren. Die 3G- und 4G- Datentarife kosten übrigens dasselbe. Die Datenverbindung bricht bei einem Gespräch nicht ab.
Ich hatte ein 3G-Telefon dabei, damit erzielte ich Downloadraten von (oft) 10MBit bis 25 MBit und Uploadraten von 2,5MBit bis (oft) 5MBit, mit 4G dürfte das wohl noch ein wenig mehr sein. Insgesamt war dies eine akzeptable Geschwindigkeit, die ich, zumindest in größeren Dörfern und Städten auch durchweg erhielt, lediglich auf dem Land kann es hier und dort passieren, daß man nur noch mit 2G (Edge) dasteht, was aber immerhin noch das Telefonieren ermöglicht. VPN-Verbindungen waren problemlos möglich und zeigten keine wesentlichen Geschwindigkeitseinbußen.
Für 15 Euro (30 Tage, 55GB) erhält man damit in Tunesien einen mobilen Internetzugang, der für normale Anwendungen völlig ausreicht und durchweg stabil ist; in Deutschland bekommt man für dasselbe Geld meist nur ein Zehntel des Datenvolumens mit einer nicht immer akzeptablen Stabilität.
Tunesischer Dinar
Der tunesische Dinar befindet sich seit einigen Monaten in einem Sinkflug gegenüber dem Euro. Innerhalb von 2 Jahren hat er mehr als 30% seines Wertes verloren und Anfang Dezember wurden in tunesischen Banken für 1 Euro etwa 3,370 Dinar ausgezahlt - Tendenz: weiter sinkend.
Flankiert wird der Wertverlust des Dinar in Tunesien durch eine Inflation, also eine wahrnehmbare Verteuerung der Waren und Dienstleistungen in Höhe von etwa 7,5% pro Jahr.Das hat für europäische Urlauber den angenehmen Effekt, daß die Preise in Tunesien gar nicht so schnell steigen konnten, wie der Dinar weniger wert wurde und der Urlaub in Tunesien insgesamt preisgünstiger ist, als noch vor zwei Jahren (das gilt jedoch nicht für Pauschalreise-Preise, die sind gleichgeblieben oder gestiegen.
Die tunesische Währung hat in den letzten 2 Jahren gegenüber dem Euro mehr an Wert verloren (über 30%), als die Waren dort teurer geworden sind (etwa 15%), unter dem Strich ist der Urlaub im Jahre 2018 also noch preisgünstiger, als er es 2016 schon war.
Und das sieht konkret dann zum Beispiel so aus:
1 Liter Benzin = 2 Dinar = 60 Cent
Leihwagen, Kompaktklasse, 1 Woche = 420 Dinar = 125 Euro = 18 Euro/Tag
Fahrt im Sammeltaxi (Stadtzone) = 700 Millimes = 21 Cent
1 Minute Telefongespräch nach Deutschland = 250-550 Millimes = 7,5-16 Cent
55 GB (Gigabyte) mobiles Datenvolumen (3G, 4G) = 50 Dinar = 15 Euro
1kg Tomaten = 1 Dinar = 30 Cent
1kg Kartofeln = 1 Dinar = 30 Cent
1l Olivenöl mild = 11 Dinar = 3,25 Euro (und je nach Qualität auch bis zum Mehrfachen dieses Preises)
1,5l Flasche Coca-Cola/Fanta = 2 Dinar = 60 Cent
1 Sonnenbrille = 5-10 Dinar = 1,50-3,00 Euro
Zigaretten liegen zwischen etwa 44 Cent (tunesische Sorte, Packung 20 Stück) bis um die 2 Euro für internationale Marken
Daneben darf man aber auch Waren nicht verschweigen, die etwa genauso teuer sind, wie in Deutschland, z.B.:
1kg holländische Paprika = 5 Dinar = 1,50 Euro
1 Dose tunesischer Thunfisch, gute Qualität = 6 Dinar = 1,77 Euro
einige Gemüse- und Obstsorten, z.B. Bananen = 4,500 Dinar = 1,32 Euro
200 Gramm Butter = 3,250 Dinar = ca. 0,95 Euro
Oder auch VIEL teurer, z.B.:alle frische und verpackte (importierten Schweine)Wurst- und Käsewaren
1 Glas Nutella, 750g = 36 Dinar = 10,50 Euro (!!!) deshalb: mein Tip für ein Geschenk aus Deutschland
Bei Elektronikartikeln (Mobiltelephon, LCD-Fernseher, Laptop-Computer, Drucker) sieht es so aus, daß manche billiger, manche gleich teuer, manche teurer sind, als in Deutschland.
An dieser Stelle einen aktuellen Tip, wo man im Raum Sousse Elektronik-Kleinteile (Kabel, Batterien, etc.) erhalten könnte, die man in anderen Geschäften vergeblich sucht: das Geschäft heißt ALIGUI (wenn ich die Schreibung richtig in Erinnerung habe) und befindet sich in Hammam-Sousse Mitte unterhalb des großen Kreisverkehres, an dem auch die Louage-Umsteigestation ist. Dort erhält man so ziemlich alles, was man benötigen könnte und bei dem Verkäufer in anderen Geschäften den Kopf schütteln. Es gelang mir dort auf Anhieb nicht nur ein VGA-Kabel zu finden, sondern auch ein Mauspad und sogar eine CR2032 Batterie - wofür ich vorher in Sousse stundenlang ohne Ergebnis herumgelaufen war.
Kleidungsstücke und Schuhe (Stoff, Kunstleder, Leder) sind gegenwärtig sehr günstig in Tunesien - wenn man darauf achtet, daß man nicht die typische (billige) "Flohmarktware" aus Indien, Türkei und China bekommt, denn die kostet in Tunesien genauso viel, wie auf dem deutschen Flohmarkt auch...
Internet und Telefonieren
Eine tunesische SIM-Karte des Anbieters "Ooredoo" (früher Tunisiana) kostet 5 Dinar, also etwa 1,50 Euro - (ACHTUNG! wer 4G nutzen will, und noch eine alte SIM-Karte von Ooredoo hat, MUSS die zunächst in eine 4G-Version umtauschen!).
Ich habe diesmal als "Datenkarte" eine Prepaid-Karte des "ESS-Mobile"-Tarifs genommen, die hatte den Vorteil, daß sie auf Aufladungen 1000% (also das Zehnfache) Gesprächs-Bonus gibt, der 10 Tage lang gültig ist.
Nachdem ich die Karte für ein Datenvolumen von 55GB (=50 Dinar) aufgeladen hatte, verfügte ich dann fürs Telefonieren noch über ein Bonus-Guthaben in Höhe von sage und schreibe 550 Dinar - und trotz daß das Telefonieren mit diesem Tarif etwas teurer ist, als normalerweise, gelang es mir nur, etwa 170 Dinar davon abzutelefonieren, bevor die 10 Tage herum waren. Die 3G- und 4G- Datentarife kosten übrigens dasselbe. Die Datenverbindung bricht bei einem Gespräch nicht ab.
Ich hatte ein 3G-Telefon dabei, damit erzielte ich Downloadraten von (oft) 10MBit bis 25 MBit und Uploadraten von 2,5MBit bis (oft) 5MBit, mit 4G dürfte das wohl noch ein wenig mehr sein. Insgesamt war dies eine akzeptable Geschwindigkeit, die ich, zumindest in größeren Dörfern und Städten auch durchweg erhielt, lediglich auf dem Land kann es hier und dort passieren, daß man nur noch mit 2G (Edge) dasteht, was aber immerhin noch das Telefonieren ermöglicht. VPN-Verbindungen waren problemlos möglich und zeigten keine wesentlichen Geschwindigkeitseinbußen.
Für 15 Euro (30 Tage, 55GB) erhält man damit in Tunesien einen mobilen Internetzugang, der für normale Anwendungen völlig ausreicht und durchweg stabil ist; in Deutschland bekommt man für dasselbe Geld meist nur ein Zehntel des Datenvolumens mit einer nicht immer akzeptablen Stabilität.
Tunesischer Dinar
Der tunesische Dinar befindet sich seit einigen Monaten in einem Sinkflug gegenüber dem Euro. Innerhalb von 2 Jahren hat er mehr als 30% seines Wertes verloren und Anfang Dezember wurden in tunesischen Banken für 1 Euro etwa 3,370 Dinar ausgezahlt - Tendenz: weiter sinkend.
Flankiert wird der Wertverlust des Dinar in Tunesien durch eine Inflation, also eine wahrnehmbare Verteuerung der Waren und Dienstleistungen in Höhe von etwa 7,5% pro Jahr.Das hat für europäische Urlauber den angenehmen Effekt, daß die Preise in Tunesien gar nicht so schnell steigen konnten, wie der Dinar weniger wert wurde und der Urlaub in Tunesien insgesamt preisgünstiger ist, als noch vor zwei Jahren (das gilt jedoch nicht für Pauschalreise-Preise, die sind gleichgeblieben oder gestiegen.
Re: Reisebericht Tunesien 2018
Sicherheit in Tunesien
Gegenüber der Zeit von vor 2 Jahren ist lediglich zu bemerken, daß das Militär sich weitgehend von den Straßen zurückgezogen hat und die Kontrollposten weniger geworden sind. Anscheinend werden vorwiegend Fahrzeuge, dabei bevorzugt Lieferfahrzeuge, mit algerischem oder libyschen Kennzeichen angehalten und kontrolliert. Ich selbst wurde, bei über 1000 Kilometern mit Leihwagen, öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß in Stadt und Land, Tag und Nacht, nicht einmal angehalten oder zum Vorzeigen meines Ausweises aufgefordert - und ich habe dies auch nicht bei anderen Touristen bemerken können. Insofern also: keine Änderung zu 2016 ... und auch keine wesentliche Änderung zur Zeit vor 2011.
Ansonsten, wie auch schon 2016, gab es keine Veranlassung, sich irgendwo unsicher oder bedroht zu fühlen.
Zugenommen hat allerdings in diesem Jahr merklich die Zahl der Belästigungen. In 2 Wochen traf ich auf immerhin 4 Personen, die vorgaben, angeblich "in meinem Hotel zu arbeiten" und die gar nicht einmal so leicht loszuwerden waren, selbst wenn man zu erkennen gab, daß man den "Trick" kennt.
Den Vogel schoß dabei jemand ab, der angab, als Vermittler zu arbeiten und sagte, er vermittele "Kamelreiten, Piratenschiff und Mädchen".
Bettler, insbesondere an Touristen-Brennpunkten, wie am Rande der Medina, kommen zu rastenden Toristen und stellen sich fordernd direkt vor sie hin - und bleiben dort auch minutenlang stehen, wenn sie nichts bekommen. Eine Gruppe junger Männer forderte Geld oder Zigaretten und ließ sich erst durch massive Aufforderungen dazu bewegen, sich zu entfernen, nicht ohne uns dabei zu beschimpfen.
Erfahrungen wie diese halten weitaus mehr Touristen davon ab, Tunesien noch einmal zu besuchen - oder ihren Urlaub wirklich zu genießen - als der nach wie vor allgegenwärtige Müll (sobald man sich nur wenige Meter von der gesäuberten Touristenzone entfernt) und der immer wieder wahrzunehmende Gestank aus der Kanalisation (auch in der Touristenzone).
Davon aber wollen scheinbar die Tourismus-Verantwortlichen nichts wissen, denn sie kaprizieren sich nach wie vor auf "besseren Service in Hotels", "Golf-Tourismus" und "Öko-Tourismus" in der Sahara. Solange jedoch nicht die genannten Grund-Probleme, die wesentlich zu einem positiven Urlaubs-Erlebnis beitragen, beseitigt werden, zieht es das Klientel, auf das der Tourismus-Minister (auch der neue) abzielt, eine Reise nach Tunesien gar nicht erst in Erwägung. Stattdessen erhält Tunesien dann nämlich Touristen, deren erste Maxime das Geld-Sparen ist und die sich lediglich wegen des günstigen Preis/Leistungsverhältnisses für dieses Urlaubsziel entscheiden. Oder die, die den gesamten Urlaub im Hotel und am Hotel-Strand (oder auf dem Golfplatz) verbringen - was unter dem Strich aber für die tunesische Wirtschaft und dem Image von Tunesien nicht wirklich vorteilhaft ist.
Gegenüber der Zeit von vor 2 Jahren ist lediglich zu bemerken, daß das Militär sich weitgehend von den Straßen zurückgezogen hat und die Kontrollposten weniger geworden sind. Anscheinend werden vorwiegend Fahrzeuge, dabei bevorzugt Lieferfahrzeuge, mit algerischem oder libyschen Kennzeichen angehalten und kontrolliert. Ich selbst wurde, bei über 1000 Kilometern mit Leihwagen, öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß in Stadt und Land, Tag und Nacht, nicht einmal angehalten oder zum Vorzeigen meines Ausweises aufgefordert - und ich habe dies auch nicht bei anderen Touristen bemerken können. Insofern also: keine Änderung zu 2016 ... und auch keine wesentliche Änderung zur Zeit vor 2011.
Ansonsten, wie auch schon 2016, gab es keine Veranlassung, sich irgendwo unsicher oder bedroht zu fühlen.
Zugenommen hat allerdings in diesem Jahr merklich die Zahl der Belästigungen. In 2 Wochen traf ich auf immerhin 4 Personen, die vorgaben, angeblich "in meinem Hotel zu arbeiten" und die gar nicht einmal so leicht loszuwerden waren, selbst wenn man zu erkennen gab, daß man den "Trick" kennt.
Den Vogel schoß dabei jemand ab, der angab, als Vermittler zu arbeiten und sagte, er vermittele "Kamelreiten, Piratenschiff und Mädchen".
Bettler, insbesondere an Touristen-Brennpunkten, wie am Rande der Medina, kommen zu rastenden Toristen und stellen sich fordernd direkt vor sie hin - und bleiben dort auch minutenlang stehen, wenn sie nichts bekommen. Eine Gruppe junger Männer forderte Geld oder Zigaretten und ließ sich erst durch massive Aufforderungen dazu bewegen, sich zu entfernen, nicht ohne uns dabei zu beschimpfen.
Erfahrungen wie diese halten weitaus mehr Touristen davon ab, Tunesien noch einmal zu besuchen - oder ihren Urlaub wirklich zu genießen - als der nach wie vor allgegenwärtige Müll (sobald man sich nur wenige Meter von der gesäuberten Touristenzone entfernt) und der immer wieder wahrzunehmende Gestank aus der Kanalisation (auch in der Touristenzone).
Davon aber wollen scheinbar die Tourismus-Verantwortlichen nichts wissen, denn sie kaprizieren sich nach wie vor auf "besseren Service in Hotels", "Golf-Tourismus" und "Öko-Tourismus" in der Sahara. Solange jedoch nicht die genannten Grund-Probleme, die wesentlich zu einem positiven Urlaubs-Erlebnis beitragen, beseitigt werden, zieht es das Klientel, auf das der Tourismus-Minister (auch der neue) abzielt, eine Reise nach Tunesien gar nicht erst in Erwägung. Stattdessen erhält Tunesien dann nämlich Touristen, deren erste Maxime das Geld-Sparen ist und die sich lediglich wegen des günstigen Preis/Leistungsverhältnisses für dieses Urlaubsziel entscheiden. Oder die, die den gesamten Urlaub im Hotel und am Hotel-Strand (oder auf dem Golfplatz) verbringen - was unter dem Strich aber für die tunesische Wirtschaft und dem Image von Tunesien nicht wirklich vorteilhaft ist.
Re: Reisebericht Tunesien 2018
Verkehr in Tunesien
Im Dezember 2016 lautete mein Fazit, daß ich es nur Personen, die "Vor-Erfahrung beim Fahren in Tunesien oder in Ländern mit ähnlicher Verkehrstruktur- und gebaren haben" empfehlen kann, ein Auto zu mieten bzw. dort zu fahren.
Diese Empfehlung besteht fort und sollte wirklich ernst genommen werden.
Die Infrastruktur, was die Straßen betrifft, hat sich weiter verschlechtert, doch was noch bedeutsamer ist: der Verkehr hat gleichzeitig weiter zugenommen. Und leider auch in jeder denkbar negativen Beziehung.
Nicht nur gibt es erheblich mehr Fahrzeuge auf den Straßen, was z.B. in Sousse zu einem regelmäßigen Zusammenbruchs des Verkehrs am Nachmittag führt und man mit dem Auto für eine Strecke, die man früher in 15 Minuten absolvierte, bis zu 2 Stunden benötigt, es wird auch zunehmend aggressiv gefahren - innerhalb einer Fahrt von 2 Stunden sah ich an gleich mehreren Stellen Personen, tot oder verletzt, auf der Straße liegen; das war schon heftig und so etwas habe ich in meinem reichhaltigen Autofahrer-Leben in einer Vielzahl von Ländern noch nicht erlebt.
In der Tat steht Tunesien, in Bezug auf die Unfällen getöteten Personen in der Rangliste der Nationen auf dem Platz 138 von 180 (Libyen, ein Nachbarland Tunesiens, befindet sich auf dem letzten Platz).
Die Gründe für Unfälle sind mannigfaltig - nicht nur der schlechte Straßenzustand alleine, sondern eine durchweg fehlende Disziplin und, meines Erachtens, vielfache Überforderung der Verkehrsteilnehmer:
- Anders, als noch bis vor 2 Jahren, "passen" auf eine normale Straße nicht mehr nur 2, sondern jetzt bereits 3 nebeneinander fahrende Autos ... pro Richtung, wohlgemerkt.
- Blinker werden heutzutage nicht mehr benutzt, nicht nur ausnahmsweise, sondern konsequent nicht mehr, und da mag man sich ernsthaft fragen, ob in Tunesien zugelassene Fahrzeuge Fahrtrichtungsanzeiger nur noch als optionale Zusatzausstattung haben. Ob das vorausfahrende Fahrzeug bald nach links oder rechts abbiegt, oder nicht, oder vielleicht anhalten will, dazu benötigt man mittlerweile gute Hellseherfähigkeiten.
- Motorroller, von denen es noch mehr gibt, als früher, haben nun auch den (in Fahrtrichtung) linken Straßenrand für sich entdeckt und fahren insofern nun in beiden Richtungen an beiden Straßenrändern.
- Beleuchtung ist bei Motorrollern offenbar optional, denn maximal 1 von 10 fahren nachts damit.
- Bei Autos und Lastwagen gibt es zwar meist, doch nicht immer, eine Beleuchtung, die kann aus einem oder zwei Scheinwerfern bestehen, die in eine zufällige Richtung, doch vorwiegend in die Augen entgegenkommender Fahrer, leuchten, aus keiner (gerne bei großen und langsamen LKWs) oder mehreren Rückleuchten, leuchtend oder blinkend, so daß alleine das Fahren in den Abend hinein, nach der man nach tiefstehender Sonne dann mit Fahrzeugen konfrontiert wird, die irgendwie beleuchtet sind, oder auch (noch) nicht, zu einem reinen Vergnügen. Dazu kommt dann:- Fußgänger, die nachts unterwegs sind, scheinen sich bevorzugt in schwarz zu kleiden und die Straße erst dann zu überqueren, wenn ein Auto bereits dicht nahebei ist.
- Straßenbaumaßnahmen können, doch müssen nicht, durch ein Schild angezeigt oder geregelt sein. Und die Verkehrsteilnehmer können, doch müssen sich nicht an entsprechende Regelungen halten oder die Situation bei ihrer Fahrt auch nur in Erwägung ziehen.
Als einzige positive Meldung zum Straßen-Verkehrsgeschehen bleibt mir nur, die neue Straße von Sousse nach Kairouan zu erwähnen. Die ist zwar noch nicht ganz fertig und wäre in Deutschland wohl auch noch nicht für den Verkehr freigegeben, doch es handelt sich jedenfalls um eine pro Richtung zweispurige Straße, fast eine Autobahn (wegen diverser Kreisverkehre ist es natürlich keine), die außerhalb der noch bestehenden Baustellen offiziell mit 80-100 km/h befahren werden darf. Die Fahrt zwischen den beiden Städten gestaltet sich dadurch zukünftig wesentlich komfortabler und schneller.
Im Dezember 2016 lautete mein Fazit, daß ich es nur Personen, die "Vor-Erfahrung beim Fahren in Tunesien oder in Ländern mit ähnlicher Verkehrstruktur- und gebaren haben" empfehlen kann, ein Auto zu mieten bzw. dort zu fahren.
Diese Empfehlung besteht fort und sollte wirklich ernst genommen werden.
Die Infrastruktur, was die Straßen betrifft, hat sich weiter verschlechtert, doch was noch bedeutsamer ist: der Verkehr hat gleichzeitig weiter zugenommen. Und leider auch in jeder denkbar negativen Beziehung.
Nicht nur gibt es erheblich mehr Fahrzeuge auf den Straßen, was z.B. in Sousse zu einem regelmäßigen Zusammenbruchs des Verkehrs am Nachmittag führt und man mit dem Auto für eine Strecke, die man früher in 15 Minuten absolvierte, bis zu 2 Stunden benötigt, es wird auch zunehmend aggressiv gefahren - innerhalb einer Fahrt von 2 Stunden sah ich an gleich mehreren Stellen Personen, tot oder verletzt, auf der Straße liegen; das war schon heftig und so etwas habe ich in meinem reichhaltigen Autofahrer-Leben in einer Vielzahl von Ländern noch nicht erlebt.
In der Tat steht Tunesien, in Bezug auf die Unfällen getöteten Personen in der Rangliste der Nationen auf dem Platz 138 von 180 (Libyen, ein Nachbarland Tunesiens, befindet sich auf dem letzten Platz).
Die Gründe für Unfälle sind mannigfaltig - nicht nur der schlechte Straßenzustand alleine, sondern eine durchweg fehlende Disziplin und, meines Erachtens, vielfache Überforderung der Verkehrsteilnehmer:
- Anders, als noch bis vor 2 Jahren, "passen" auf eine normale Straße nicht mehr nur 2, sondern jetzt bereits 3 nebeneinander fahrende Autos ... pro Richtung, wohlgemerkt.
- Blinker werden heutzutage nicht mehr benutzt, nicht nur ausnahmsweise, sondern konsequent nicht mehr, und da mag man sich ernsthaft fragen, ob in Tunesien zugelassene Fahrzeuge Fahrtrichtungsanzeiger nur noch als optionale Zusatzausstattung haben. Ob das vorausfahrende Fahrzeug bald nach links oder rechts abbiegt, oder nicht, oder vielleicht anhalten will, dazu benötigt man mittlerweile gute Hellseherfähigkeiten.
- Motorroller, von denen es noch mehr gibt, als früher, haben nun auch den (in Fahrtrichtung) linken Straßenrand für sich entdeckt und fahren insofern nun in beiden Richtungen an beiden Straßenrändern.
- Beleuchtung ist bei Motorrollern offenbar optional, denn maximal 1 von 10 fahren nachts damit.
- Bei Autos und Lastwagen gibt es zwar meist, doch nicht immer, eine Beleuchtung, die kann aus einem oder zwei Scheinwerfern bestehen, die in eine zufällige Richtung, doch vorwiegend in die Augen entgegenkommender Fahrer, leuchten, aus keiner (gerne bei großen und langsamen LKWs) oder mehreren Rückleuchten, leuchtend oder blinkend, so daß alleine das Fahren in den Abend hinein, nach der man nach tiefstehender Sonne dann mit Fahrzeugen konfrontiert wird, die irgendwie beleuchtet sind, oder auch (noch) nicht, zu einem reinen Vergnügen. Dazu kommt dann:- Fußgänger, die nachts unterwegs sind, scheinen sich bevorzugt in schwarz zu kleiden und die Straße erst dann zu überqueren, wenn ein Auto bereits dicht nahebei ist.
- Straßenbaumaßnahmen können, doch müssen nicht, durch ein Schild angezeigt oder geregelt sein. Und die Verkehrsteilnehmer können, doch müssen sich nicht an entsprechende Regelungen halten oder die Situation bei ihrer Fahrt auch nur in Erwägung ziehen.
Als einzige positive Meldung zum Straßen-Verkehrsgeschehen bleibt mir nur, die neue Straße von Sousse nach Kairouan zu erwähnen. Die ist zwar noch nicht ganz fertig und wäre in Deutschland wohl auch noch nicht für den Verkehr freigegeben, doch es handelt sich jedenfalls um eine pro Richtung zweispurige Straße, fast eine Autobahn (wegen diverser Kreisverkehre ist es natürlich keine), die außerhalb der noch bestehenden Baustellen offiziell mit 80-100 km/h befahren werden darf. Die Fahrt zwischen den beiden Städten gestaltet sich dadurch zukünftig wesentlich komfortabler und schneller.